Wir googlen uns die Welt – oder auch nicht – 3. Jan. 2010

“Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun.” sagte unlängst der Google-Chef Eric Schmidt im amerikanischen Fernsehen. (Mehr zum Thema Google gibt es hier.)

Es mag sicherlich Gründe geben, die für die Benutzung von Google sprechen. Mir fällt spontan nur einer ein: Google findet ziemlich viele Webseiten zu einer Suchanfrage. Aber mal abgesehen von der Tatsache, dass ich mir unter den hunderttausenden von Treffern meist nur die ersten 40 ansehe, gibt es doch hinreichend viele Punkte, die gegen eine Goggle-Benutzung sprechen.

Da hätten wir zunächst einmal die Tatsache, dass meine Suchergebnisse gefiltert werden. Für diese Filterung gibt es verschiedene Gründe. Klar, das Militär will nicht, dass bestimmt Informationen in Umlauf kommen. Das kann ich irgendwie noch verstehen. Gefiltert werden aber auch Webseiten, die gegen Googles Regelwerk verstoßen haben, die als Regelverstoß angezeigt wurden bzw. die nach den Gesetzen der jeweiligen Länder verbotene Inhalte darstellen. Dass China nicht will, dass seine Bürger erfahren, was in der Welt wirklich los ist – ok. Schließlich spielen die Menschenrechte da nicht so die Rolle.

Was mich wirklich ärgert, ist die Tatsache, dass Google mein Such- und Surfverhalten erfasst, speichert und auswertet. Seit 2007 wird deshalb Google als datenschutzfeindliches IT-Unternehmen bewertet.

„Das ist ein einzelnes Unternehmen, das auf dem Markt der Suchmaschinen eine beherrschende Stellung hat. Wer durch seine Größe dermaßen viel weiß, hat auch eine erhebliche Machtposition inne. Google speichert eine unglaubliche Menge personenbezogener Daten. Wer Dienste wie Gmail nutzt, ist dem Unternehmen namentlich bekannt. Google kann alle Informationen über unser Suchverhalten verknüpfen – auch mit Werbung. Hier stellt sich die Frage nach Machtbegrenzung. Da ist eine kritische Grenze überschritten…“ (Peter Schaar – Bundesbeauftragter für Datenschutz)

Was also tun. Entweder die Datensammelwut von Google ignorieren und Goole weiter benutzen oder auf eine andere Suchmaschine ausweichen. Ich suche seit einiger Zeit mit Ecosia. Die spenden ihre Werbeeinnahmen wenigstens für einen sinnvolle Zweck – den Erhalt der Regenwälder. Außerdem bezieht Ecosia ausdrücklich Stellung in Sachen Datenschutz: “Ecosia gewährleistet Ihren Datenschutz, indem es alle benutzerrelevanten Daten innerhalb von 48 Stunden löscht. Außerdem analysieren wir Ihre Suchanfragen nicht und verkaufen keine Benutzerdaten weiter.” (aus den Datenschutzbestimmungen von Ecosia)

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