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Was wir von Sprache lernen können

Es gibt viele kluge und einige weniger tiefe Aussagen zu Sprache. Der Sprachgebrauch erlaubt es uns, miteinander zu kommunizieren. Sprache hat eine Symbolebene, die wir an Buchstaben und Wörtern festmachen können. Ergänzt wird diese Ebene durch Bedeutung und Kontext. So erschließt sich uns ein Sinn, der über die Wortbedeutung hinaus geht.

Viktor Klemperer schreibt: „Das ist wohl auch der Sinn der Sentenz: le style c’est l’homme; die Aussagen eines Menschen mögen verlogen sein – im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen.“ (Klemperer, Victor. LTI: Notizbuch eines Philologen)

Es gibt ein sehr lesenswertes Interview mit dem Literaturwissenschaftler Prof. Heinrich Detering im Kölner Stadt-Anzeiger aus dem Jahr 2018. Derzeit geistern verschiedene Auszüge aus diesem Interview durch diverse soziale Netze. Nehmt Euch die Zeit und lest mal das vollständige Interview. Es lohnt sich! Und das Interview ist schnell gelesen.

Ein auffallender Grundzug in der Rhetorik der Rechten ist die im Wortsinn völkische Suggestion, es gebe eine verbindende „Wesensart“, an der alle Deutschen teilhätten und die sich auswirkte auf Lebensführung, Weltanschauung, Umgangsformen. Das aber ist nicht nur eine reine Fiktion, sondern gemeingefährlicher Unsinn. (Prof. Detering im Interview – https://www.ksta.de/kultur/-gauland-ist-ein-virtuose-der-zweideutigkeit–31706412)